Die Rationalität in Zeiten der Rebellion: Wie uns die Konfliktforschung hilft, die Situation in Katalonien zu verstehen

[Uldis Zile]/[iStock Editorial]/[Getty Images]
Die vergangenen Tage haben Bewegung in die öffentliche Debatte um Katalonien gebracht. Die Verhaftung Puigdemonts am Montag in Schleswig-Holstein und seine mögliche Auslieferung nach Spanien, sowie die gescheiterte Wahl Jordi Turulls zum Regionalpräsidenten am vergangenen Donnerstag lenken die Aufmerksamkeit erneut auf die politische Krise im Herzen Europas. Debatten und Berichterstattung, prinzipiell Ausdruck demokratisch wünschenswerter Aushandlungsprozesse zum Zwecke der Konsensfindung, entfernen sich dabei jedoch zunehmend vom Habermaschen Ideal des zwanglosen Zwangs des besseren Argumentes. Die Tendenz geht zu eindimensionaler Parteinahme, die das jeweilige Handeln der in der Debatte gegenüber gestellten Parteien – „die Katalanen“ gegen „die Regierung“ – mehr oder weniger deutlich als kritikwürdig, gar irrational darstellt. Welche Erklärungen bietet die politikwissenschaftliche Forschung um die Handlungsweisen der Akteure zu verstehen? Sind sie in der Tat so irrational wie häufig angenommen?

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