Vor dem Hintergrund eines erneuten Anstiegs der Corona-FĂ€lle in China und Europa bewertet der vorliegende Artikel von Zheng die COVID-Politik in verschiedenen Teilen der Welt. Dabei geht er der Frage nach, ob die unterschiedlichen Strategien, wie die âZero-Covid policy” Chinas und das âLiving with COVID” GroĂbritanniens, die Kulturen und sozialen Werte des Ostens und des Westens widerspiegeln. Ausgehend von einer kurzen Analyse der Politiken argumentiert Zheng, dass die Unterschiede in der COVID-Politik in der östlichen” Doktrin des Kollektivismus und dem westlichen” Glauben an den Individualismus wurzeln. Zheng fĂ€hrt jedoch fort zu argumentieren, dass es einen dringenden Bedarf an gegenseitigem VerstĂ€ndnis und Austausch zwischen beiden Kulturen gibt, wenn es um die COVID-Politik und darĂŒber hinaus geht. Lesen Sie mehr von der Analyse in diesem englischsprachigen Artikel.
Ist Europa so schwer zu erklÀren?
Der gesellschaftliche RĂŒckhalt fĂŒr die EuropĂ€ische Union ist kein SelbstlĂ€ufer mehr. Die öffentliche Meinung zur EU schwankt stark. Kritische Berichterstattung aus und ĂŒber BrĂŒssel nimmt zu. Und entschieden euroskeptische Kampagnen und Parteien erleben ungekannte HöhenflĂŒge in vielen europĂ€ischen Mitgliedsstaaten.
Sowohl die öffentliche als auch die wissenschaftliche Debatte konzentriert sich dabei vor allem auf die Strategien der Europagegner. Die Politisierung der EU ist aber ein interaktiver Prozess. FĂŒr den Verlauf der öffentlichen Debatte sind die politischen Signale der etablierten Akteure mindestens genauso entscheidend.
Von Akteuren aus Regierungs- oder den groĂen Oppositionsparteien erwartet die politikwissenschaftliche Literatur aber vor allem ZurĂŒckhaltung bei europĂ€ischen Themen. Klare politische Signale seien deshalb nicht zu erwarten, weil man parteiinterne Spannungen umschiffen und Kompromisse auf europĂ€ischer Ebene nicht gefĂ€hrden möchte. Im Kontext einer zunehmenden Politisierung ist das aber riskant: ein Mangel an Wettbewerb ĂŒber politische Alternativen in Europa kann schnell zu fundamentaler Opposition gegen Europa fĂŒhren (Variationen dieses Arguments zum Beispiel hier, hier, hier und hier). Wie also kommunizieren etablierte politische Akteure ĂŒber Europa?