Am 30. September wurden die Einwohner*innen eines kleinen Staates an der Peripherie Europas zur Wahl gebeten, um darĂŒber abzustimmen, ob Namen mehr sind als Schall und Rauch. FĂŒr die Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien steht allerdings weit mehr auf dem Spiel als die von auĂen teils haarspalterisch anmutende Frage der Landesbezeichnung. Seit der UnabhĂ€ngigkeit Mazedoniens im Jahr 1991 schwelt ein Konflikt mit dem Nachbarstaat Griechenland, dem eine Aneignung des Namens zur Benennung der geographisch-historischen Region Makedonien in Nordgriechenland vorgeworfen wird. Die Griechen bezichtigen Mazedonien ihrerseits, hellenisches Kulturgut fĂŒr sich zu vereinnahmen â nicht zuletzt durch eine Vielzahl pompöser Monumente zu Ehren Alexanders des GroĂen in der Hauptstadt Skopje. An der Benennungspolitik entzĂŒndet sich jedoch gleichzeitig die Frage einer potenziellen Mitgliedschaft Mazedoniens in der NATO, die durch Griechenlands Veto seit Jahrzehnten blockiert wird. Obwohl 90% der im Referendum abgegebenen Stimmen zugunsten eines Ja zur NamensĂ€nderung ausfielen, lieĂ sich insgesamt weniger als ein Drittel der wahlberechtigten Bevölkerung an die Urnen locken.
Was dies fĂŒr den weiteren Verlauf der Verhandlungen mit Griechenland sowie die parlamentarische Ratifizierung des Abkommens bedeutet und welche Rolle Russland im geopolitischen KrĂ€ftespiel zukommt, erfahren Sie im neuen Beitrag von Robert Benson.
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